wirr #11

so spricht die therapeutin, dass ich werde
selbst und ständig, kind nicht mehr, erwachsen.
an meiner seel’ berechtigte beschwerde
wäre nicht, welch’ leid wir überbrachten.

sie sagt, ich dürft’ nicht, doch ich endlich solle
sich’rer sein und aus mir dann verlässlich.
so wäre ich verlass’ner erde scholle,
statt ein grab in tiefe hin vergesslich.

sie spricht, sie zürnt und schweift ihr sommerkleid,
ich starr’ sie an als solcher, der ich bin,
wenn ich ihr klage all mein sücht’ges leid:

ich äh …, ich ob …, ich weh, ich relativ,
ich fall’ vor ihr auf nackte knie nicht hin,
als fiele ich ihr hin hinauf, nicht tief.

(240713)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.